Die 6 goldenen Regeln der Digitalisierung

Die Umsetzung der digitalen Transformation ist ein komplexes Unterfangen mit viel Risikopotenzial. Die sechs folgenden Regeln der Digitalisierung können Sie dabei unterstützen, Ihre Erfolgschancen drastisch zu erhöhen:

1. Digitalisierung ist individuell und phasenabhängig. „Den Bauplan“ für Digitalisierungsprojekte gibt es nicht. Jedes (Finanz-)Unternehmen ist anders aufgebaut, hat ein anderes Umfeld und andere Kund:innen. Noch viel wichtiger allerdings ist, dass sich jedes Unternehmen, und sogar jede Filiale und Abteilung, in einer anderen Phase der Digitalisierung befindet. Es ist daher unabdingbar, den eigenen Digitalisierungsgrad zu kennen.

2. Digitalisierung gelingt am besten in kleinen agilen Schritten. Bei der digitalen Transformation handelt es sich nicht um ein ‚Mammutprojekt‘, sondern um die stufenweise Planung, Umsetzung und Steuerung vieler Kleinstprojekte und Sprints. Erfolgreiche Digitalisierungsvorhaben setzen nicht nur ordentliches Projekt- und Prozessmanagement voraus, sondern auch die Fähigkeit, agil und flexibel auf Veränderungen und unvorhergesehene Situationen zu reagieren.

3. Digitalisierung ist kein Einzelunterfangen, sondern gelingt am besten in Zusammenarbeit. Um als Finanzinstitut weiterhin zukunftsfähig zu bleiben gilt es, von Startups, FinTechs und Mitbewerber:innen zu lernen: Coopetition leben, statt sich aus Angst vor Disruption zu isolieren. Wie so oft gilt hier: Kollaboration ist der beste Schutz.

4. Digitalisierung ohne Ambition und Intention ist Digiwashing. Ohne entsprechendes Commitment und ohne die notwendigen Ressourcen ist es sehr wahrscheinlich, dass statt einer sinnvollen Digitalisierung lediglich die nächste EZB gebaut wird: Es werden viele Baustellen aufgemacht, ein realistischer Plan, wie diese angegangen und abgeschlossen werden können, fehlt jedoch. Und wenn das Projekt nach Jahrzehnten dann umgesetzt wurde stellt man fest, dass das Ergebnis den Anforderungen nicht gerecht wird, da es (am Beispiel der EZB) weder genug Platz für die Mitarbeitenden bietet (Mitarbeiterbedürfnisse), noch den aktuellen Energievorgaben gerecht wird (Regularien).

5. Digitalisierung muss von der Zielgruppe her gedacht und auf diese ausgerichtet sein. Ist dem nicht der Fall, laufen Sie Gefahr, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen an Ihrer Zielgruppe vorbeizuentwickeln. Das bedeutet allerdings nicht zwingend, dass Sie sich dabei auf die Bestandskund:innen von heute konzentrieren müssen; Sie können und sollten sich vor allem auch auf die Kund:innen von morgen fokussieren (Stichwort: Innovator’s Dilemma).

6. Digitalisierung muss hierarchieübergreifend und unter Einbezug aller Organisationen gedacht und umgesetzt werden. Der klassische Top-down-Führungsstil war gestern. Stattdessen sollten alle Mitarbeiter:innen und Entscheidungsträger:innen, die im Alltag von den Veränderungen betroffen sind, von Beginn an in den Digitalisierungsprozess mit eingebunden werden.

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